Klimablick 2014

10 junge Erwachsene werfen einen „KLIMAblick“ nach Madagaskar

NaturGut Ophoven initiiert internationales Klimaschutzprojekt

Zusammen mit der Förderinitiative Engagement Global und dem Düsseldorfer Verein „Lernen Helfen Leben“ (LHL) hat das NaturGut Ophoven ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen: Fast sechs Wochen lang werden von September bis Oktober zehn Teilnehmer des Pilotprojektes „KLIMAblick“ auf der afrikanischen Insel Madagaskar unterwegs sein und an mehreren Stationen Halt machen, um in Sachen Klimaschutz tatkräftig mit anzupacken.

Ausgangspunkt ist die Hauptstadt Antananarivo. Von dort aus fahren sie zunächst an die Ostküste nach Manjanjary, wo sie von der Organisation „Solidarité Entraide Madagascar“ empfangen werden und Kenntnisse über Wiederaufforstung erlangen. Nach 12 Tagen geht es weiter an die Westküste. Hier in Andalamengoke wird das Erlernte dann praktisch umgesetzt – eine Baumschule soll in Zukunft das Dorf bereichern. Den Abschluss bildet ein Treffen in Fianarantsoa mit einer madagassischen Studentengruppe, die sich mit dem Bau von energieeffizienten Kochern beschäftigt, der von einer „Ofengruppe“ in Düssel­dorf entwickelt wurde. Geplant ist ein gemeinsamer Besuch bei den ersten Testfamilien. „Wir wollen selber einmal einen Blick riskieren und uns auf Augenhöhe anschauen, wie sich das Leben auf Madagaskar abspielt. Wie ist es mit dem Leben in Deutschland zu vergleichen? Ist der Begriff Klima auf Madagaskar überhaupt bekannt? Und was können wir von den Menschen dort für unser Leben hier lernen?“, erklärte Bert Gigas, der Betreuer der Projektgruppe.

Das Erlebte und Erlernte soll auf unterschiedlichste Art und Weise von den Teilnehmern dokumentiert werden. Einen eigenen Blog haben sie bereits erstellt und wenn sie wieder zurück sind, sollen Vorträge in Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen gehalten werden. „Wir machen das ja schließlich nicht nur für uns, sondern wollen, dass auch andere Menschen in Deutschland ihren Klimablick schärfen“, sagte Gigas.

Die Gruppe besteht aus zehn jungen Erwachsenen, von denen die meisten Studenten aus ganz verschiedenen Fachrichtungen sind. Doch auch eine frisch gebackene Abiturientin und ein Schreiner sind mit dabei. „Ich fand es immer schon wichtig, über den Tellerrand hinaus zu schauen und nicht nur bis vor die eigene Haustüre zu blicken. Gerade in Bezug auf Klimaschutz ist das sehr wichtig!“, sagte Lutz Griese. Er ist Philosophie-Student und einer der Teilnehmer von KLIMABlick. „Ich erhoffe mir, dass wir durch unser Projekt viele Menschen zum Nachdenken anregen können.“

Durch die unerwartete Haushaltssperre in NRW steht ein Teil des Projektes noch auf der Kippe: „Die Reisekosten sind durch das Programm "Konkreter Friedensdienst“ gesichert, die Projektkosten für die Bäume und das Werkzeug wurden gestrichen“, sagte Bernd Blaschke von LHL. „Wenn wir nicht ausreichend Sponsoren finden, können wir das Projekt an der Ostküste eventuell gar nicht unterstützen“, führte er weiter aus. Aus diesem Grund sucht das Projektteam noch Unterstützer und Sponsoren.
Spenden (gegen Spendenbescheinigung) überweisen Sie bitte an Lernen Helfen Leben e.V., IBAN DE16 2806 4179 0135 8758 05, Verwendungszweck KLIMAblick.

Hintergrund:

Bereits seit mehreren Jahren unterstützt Engagement Global ein Dorfentwicklungsprojekt in Andalamengoke, welches von der Ökumenischen Umweltgruppe an der evang. Thomaskirche in Düsseldorf initiiert wurde. Träger auf deutscher Seite ist LHL, in Madagaskar ist Romain Rabearisoa unser Partner. Er gehört zur evang. Gemeinde Beresina in Fianarantsoa, die wiederum Partnergemeinde der evang. Markuskirche in Düsseldorf ist. Die von einer Düssel­dorfer „Ofengruppe“ entwickelten holzsparenden Kocher werden von der Studentengruppe nachgebaut und von 30 Testfamilien erprobt, die zur Beresina-Gemeinde gehören. Hier entwickelt sich ein einzigartiges Nord-Süd-Projekt und alle Beteiligten haben bereits Pläne für die Zukunft, z.B. Kochen statt mit Holzkohle mit Gras in einem Pyrolyseofen.


Laufzeit

Januar 2013 - Dezember 2015
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