Jarabe in Benoye (Tschad) hat endlich Solarstrom!

In den letzten beiden Monaten hat sich wirklich eine Menge getan, so dass wir für unser aktuelles Projekt endlich Licht am Ende des Tunnels erkennen können.

Der Container, der Mitte Dezember 2016 Hildesheim (Kooperationspartner ist der Verein "Arbeit und Dritte Welt"verließ, erreichte tatsächlich im August die Benoye benachbarte Großstadt Moundou. Allerdings musste der Container dort zwischengelagert werden, denn wegen der sommerlichen Regenzeit war die Straße von Moundou nach Benoye absolut nicht mehr passierbar. Erst im Oktober war der Weitertransport möglich. In Moundou ließ sich aber kein Kran finden, der den fast 8 Tonnen schweren Container bewegen konnte. Somit musste das Material aus dem Container in mehreren Fuhren nach Benoye transportiert werden. Der leere Container selbst folgte erst Mitte November.

Überaus ärgerlich ist, dass durch die verzögerte Zustellung beachtliche zusätzliche Kosten zu schultern sind, die im Kostenvoranschlag nicht hatten berücksichtigt werden können. Und das gilt nicht zuletzt für die vorzeitige Reise von Roger Madingar in den Tschad. Sie war leider wegen der unvorhersehbaren, schier unlösbaren erscheinenden Probleme bei der Zollbefreiung unumgänglich.

Seien Sie bitte darum nicht verprellt, wenn am Ende dieses Rundbriefes um eine Sonderspende für unser aktuelles Projekt gebeten wird. Wir können versichern, dass es sich um ein außerordentlich wichtiges und vor allem nachhaltiges Projekt handelt.

Roger Madingar, der die Aufsicht über die Realisierung des Projekts in Benoye übernommen hat, meldet sich fast täglich über sein Mobiltelefon, um entweder Fragen mit uns zu klären oder aber uns schlicht über die Fortschritte zu informieren. So wurden schon die Fotovoltaik-Module auf dem Dach des neuen Schulungsraumes und ebenso auf dem Dach des benachbarten im vergangenen Jahr fertiggestellten Vereinsheimes installiert, ebenso dazu die technische Zentrale. Für Module mit einer Gesamtleistung von 15 kw ist schon eine größere Dachfläche notwendig.

Fachleute aus der benachbarten Großstadt Moundou haben diese Arbeiten in Benoye durchgeführt. Erfreulicherweise gab es keine größeren Probleme. Unser deutscher Lieferant der technischen Zentrale in Osnabrück hatte auf Grund seiner Erfahrungen mit solchen Anlagen in Afrika diese Zentrale schon sehr weitgehend vorbereitet. Im Wesentlichen ging es vor Ort darum, die einzelnen Anlagenteile einzubauen und fachgerecht miteinander zu verbinden.

Welcher Jubel, welche Freude! Seit dem 18. November fließt nun endlich Strom! Für uns, für die die öffentliche Stromversorgung eine Selbstverständlichkeit ist, über die man nur in Bezug auf die Kosten einmal nachdenkt, ist kaum nachzuvollziehen, was für eine Revolution gerade in Benoye sich anbahnt.

Der Strom wird vielfach genutzt werden. Den größten Strombedarf hat der direkt benachbarte Radiosender von JARABE. Die Kasse des Radiosenders wird endlich entlastet, die Zukunft des Radiosenders dürfte damit gesichert sein. Bisher musste der Strom ja kostspielig von einem mit Diesel betriebenen Generator geliefert werden. Auch den Lärm des Generators wird man los sein.

Der nächste große Abnehmer wird der Schulungsraum mit den zwanzig Laptops sein. Jeder Laptop benötigt 60 bis 70 Watt, bei 20 Geräten werden also fast 1,5 KW benötigt. Dazu kommen die Beleuchtung im Raum, Strom für Geräte wie Drucker und Projektor usw. (Aus dem November-Rundbrief von Jürgen Marquardt, Ehrenpräsident von LHL. Lesen Sie den vollständigen Rundbrief, siehe "Downloads"!)