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Die Arbeit mit den Marafiki wa Mazingira im Ostkongo
Durch den Krieg ist die einst verhältnismäßig entwickelte Region Südkivu m Kongo in Subsistenzwirtschaft zurückgefallen, teilweise mit erheblichen Monokulturen. Die meisten Menschen im Projektgebiet leben weit unter demExistenzminimum. Erosion führte darüber hinaus zu Bodenverarmung, sodass die Erträge von Jahr zu Jahr geringer wurden. Jegliche Aufforstung mit langfristiger Perspektive muss kurzfristige Maßnahmen im Blick haben, um die Lebensgrundlagen der Bauern zu verbessern, weshalb die Projekte die Komponente der Fortbildung („Landvolkshochschulen“) integriert haben. Die Bevölkerung und die teilnehmenden Familien haben eine hohe Motivation wieder aufzuforsten und die Erosion aufzuhalten. Die ehemaligen Waldgebiete sind heute mit Gras bewachsen. Einige wenige Familien haben durch Viehzucht (Kühe, einige Milchprodukte) etwas mehr Wohlstand. Dies ist erst in den letzten Jahrzehnten entstanden. Diese Viehzüchter sind in die Aufforstungsmaßnahmen mit einzubinden.
Die Region muss auch als verarmtes Randgebiet zum UNESCO-Kulturerbe Kahuzie Biega gefördert werden, um den Druck auf dieses einmalige Naturschutzgebiet zu verringern.
Mit dem Projekt “Klimaschutz durch Bäumepflanzen im Kongo” wurde im letzten Jahr hauptsächlich das größere Forstprojekt mit Eigenmitteln verstärkt, das bis Ende Oktober noch vom deutschen Entwicklungshilfeministerium (BMZ) gefördert wurde.
Im deutschen Sommer ist in der Region die Trockenzeit – mit der Gefahr vieler Buschbrände. Deshalb müssen wir jedes Jahr Kampagnen gegen diese Buschbrände durchführen und einige schon professionell ausgebildete Feuerwehrleute unterstützen. Dies war in 2020 sehr erfolgreich. In der Trockenzeit werden auch die kleinen Baumsetzlinge herangezogen, in Baumschulen in der Nähe von Flüssen oder Bächen zur Bewässerung, die dann in der Regenzeit – im deutschen Winter – ausgepflanzt werden.
In 2020 fanden sich in den meisten Baumschulen Setzlinge von einheimischen Bäumen, weil ein Jahr vorher eine Ausbildung für solche Baumarten mit Botanikern durchgeführt worden war. Inzwischen ist das vom BMZ geförderte Projekt beendet. Weitergeführt werden Maßnahmen für die „Marafiki wa Mazingira“ (kisuaheli für: Freunde der Umwelt), für die jugendlichen Naturschützer. In den letzten Jahren wurden Tausende von Kindern und Jugendlichen in Sachen Umweltschutz, Bäume pflanzen, Gemüseanbau und Kleintierzucht unterrichtet. Diese Jugendgruppen werden mit Ihren Spendengeldern weiter gefördert.
Sie werden in 2021 selbständig Baumschulen anlegen, dort Setzlinge heranziehen und diese später auspflanzen. Weil diese Bäume noch nicht sofort Ertrag bringen, werden sie auch wieder Gemüsegärten anlegen und Hasen, Meerschweinchen und Ziegen züchten. Die Kinder und Jugendlichen leben in einer ländlichen Umgebung. Als „Marafiki wa Mazingira“ haben sie viele Kenntnisse erworben zur Verbesserung von Landwirtschaft und Gartenbau, die für ihr späteres Leben sehr nützlich sind. Dies soll auch in 2021 weiterhin gefördert werden.
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