Neue Kocher für Madagaskar

Das Interesse von LHL liegt im Bereich der Energieversorgung für die Haushalte, insbesondere Energie zum Kochen, Warmwasserbereitung und Heizung. Die traditionellen Techniken, Kochen und Heizen mit Holz, führt das Land unweigerlich in eine Katastrophe, denn 90% der ursprünglichen Wälder sind bereits vernichtet. Eine Möglichkeit, das Land vor dem ökologischen Absturz zu bewahren, sind neue Kochertechniken und die Substitution von Brennholz durch andere Biomasse wie z.B. Gras, leere Maiskolben, Reisspelzen o.ä. Selbstverständlich ist Aufforstung das oberste Gebot, doch der Druck der Millionen Holzsammler ist zu groß, und die Herstellung von Biobriketts wäre eine Entlastungsmöglichkeit. Mit der Entwicklung hocheffizienter holzsparender Kocher hat die Kochergruppe um Jochen Grieb, Bernd Blaschke, Richard Fetzner und Willy Lohle erste erfolgreiche Schritte unternommen, die Herstellung von Biobriketts ist das nächste große Ziel. Dabei hoffen wir auf Unterstützung durch die beiden Universitäten und das MoU öffnet uns hoffentlich die richtigen Türen.

Franz-Jürgens-Berufskolleg kooperiert mit LHL

Schon seit Jahren arbeiten wir zusammen und treffen uns unregelmäßig aber kontinuierlich im Eine-Welt-Labor des FJBK. Diese Zusammenarbeit ist jetzt auch offiziell anerkannt worden und im Rahmen unserer Filmaufnahmen für den neuen Holzkohlekocher hat uns Schulleiter Manfred Uchtmann in sein Büro eingeladen, um hier eine Vereinbarung über eine weitere und vertiefte Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Die Vorarbeiten hierzu wurden von den beiden Berufsschullehrern Jörn Lutat und Hubert Ackermann geleistet, mit denen wir seit Jahren erfolgreich kooperieren. Das letzte Projekt ist nun eines der umfangreichsten und Jörn Lutat hat mehr als nur ein paar Stunden darin investiert, einen besonders effizienten Holzkohlekocher zu konzipieren.

Bevor wir allerdings damit in die Massenproduktion starten sind noch einige Vorarbeiten zu erledigen. Zuallererst muss ein Praxistest erweisen, dass unser Kocher nicht nur den deutschen Technikern sondern auch den madagassischen Frauen gefällt. Also wird derzeit eine kleine Kiste mit 30 Kochern für eine Reise nach Madagaskar vorbereitet. Damit die madagassischen Studenten die Montageprozess verstehen und die madagassischen Frauen die Bedienung kennenlernen werden derzeit zwei Filme hergestellt. Im ersten, aufgenommen am FJBK und unterstützt durch Lehrlinge des Kollegs, wurde der Montagevorgang abgefilmt und wird auf YouTube veröffentlicht. In einem zweiten Film zeigt eine afrikanische Köchin

 ihren Kolleginnen wie einfach und bequem das Kochen mit dem neuen Kocher sich gestaltet. Beide Filme stehen kurz vor der Fertigstellung, werden sie doch im September benötigt, wenn die Markus-Reisegruppe nach Madagaskar startet. Sobald die Filme vorzeigbar sind werden die Links hier veröffentlicht.

Madagaskar wartet auf unseren Kocher

Seit 2012 arbeiten wir an der Verbesserung von Kochern, die in Madagaskar benutzt werden, sowohl der Holz- als auch der Holzkohlekocher. Während der verbesserte Holzkocher bereits 2014 nach Madagaskar gebracht und in den Familien der Kirchen­gemeinde Beravina in Fianarantsoa verteilt und erprobt wurde, hat die Entwicklung eines verbesserten Holzkohlekochers längere Zeit in Anspruch genommen. Denn außer Effizienz, Stabilität, Nachhaltigkeit und Sicherheit haben wir beim Holzkohlekocher uns zum Ziel gesetzt, den CO-Ausstoß unter die kritische Grenze von xx ppm zu bringen.

Nachdem wir dieses Ziel erreicht haben beginnt jetzt die praktische Phase. Wiederum sollen 30 Kocher in der Gemeinde Beravina an interessierte Familien verteilt und für drei Monate beobachtet werden. Die madagassischen Studenten werden diese Kocher montieren und ein Team aus der Gemeinde wird mit den Gemeindemitgliedern das Experiment begleiten. Denn bei weitem nicht alle Bewohner Madagaskars wissen was in ihrem Land mit den Wäldern passiert und welche weltweiten Auswirkungen die Verbrennung von fossilen Energieträgern bewirken: eine Klimaveränderung, die in Madagaskar bereits ihre deutlichen Spuren hinterlässt.

In einem langen Schreiben haben wir der madagassischen Gemeinde diesen Versuch vorgeschlagen und jetzt ist eine Antwort eingetroffen. Wir veröffentlichen das Schreiben weil es Mut macht und voller Hoffnung ist, dass wir gemeinsam doch noch etwas bewirken können. In diesem Projekt arbeiten verschiedene Gruppen im Norden und im Süden zusammen und wir sind ein bisschen stolz über eine internationale Kooperation die viele verschiedene Gruppen umfasst: L-H-L, eine deutsche NGO, die Düsseldorfer Kirchen­gemeinden Thomas- und Markuskirche, das Franz-Jürgens-Berufskolleg, die Fa. Loesche, die Schornsteinfeger-Akademie in Dülmen, Studenten aus der Klimablick-2014/2016-Initiative, Tea Longo, eine madagassische NGO, die Studentengruppe AJPER aus Fianarantsoa und die madagassische Kirchengemeinde Beravina.

Geplant ist langfristig das Holz als Brennmaterial durch Briketts aus Biomasse zu ersetzen. Da wäre es wünschenswert, wenn uns die Wissenschaft dabei helfen könnte, also noch zwei weitere potentielle Partner wollen wir mit ins Boot holen.

Hier die Übersetzung des Schreibens aus Madagaskar:

« Moi et ma maison, nous servirons le SEIGNEUR » Josué 24.15 „Ich und mein Haus, wir werden dem Herrn dienen“…

Wir grüßen Euch im Namen Jesu, unserem Retter.

Ich bin sehr froh Ihre Email , welches Ihr sehr gutes Projekt zur Verbundenheit unserer zwei Gemeinden im partnerschaftlichen Rahmen beinhaltet, erhalten zu haben.

Es ist ein sehr sympathischer und interessanter Vorschlag für unsere Gemeinde angesichts des Kampfes gegen die Zerstörung der Umwelt in Madagaskar und vor allem bei uns.

Es gab zwei Treffen mit M. Romain R. nachdem wir Ihre Vorschläge erhalten haben, und beim nächsten monatlichen Treffen unseres Komites am 3. Juni, geben wir ihm Gelegenheit, dieses Vorhaben zu erläutern. Anschließend werden wir 4 Mitglieder , nach Ihrem Rat 2 Frauen und 2 Männer, anwerben. Wir sind bereit dieses Projekt zu realisieren und werden es dazu betreuen.

Wir sind also sehr glücklich, die Fortsetzung zu diesem Vorschlag abzuwarten und freuen uns auf Ihre Ankunft in Madagaskar.

Wir hoffen, bald Neuigkeiten von Ihnen zu erhalten. Gott segne Sie.

Sehr herzlich,

Pastor Ranarisaona Raymond

Präsident und Mitglieder des Komites

FLM MANAMISOA BERAVINA

FIANARANTSOA

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