Kenia: Berufsschule für erneuerbare Energien

Im August 2015 besuchte ich, Ingelore Kahrens, wieder unsere Pro­jektpartner der Mount Kenya Integrated Community Development Orga­nisation (MKICDO). Wir hatten im Vorfeld beschlossen, unser Projekt, das mit dem Bau einer Trainingswerkstatt für Holz- und Metallver­arbeitung begonnen hatte, zu erweitern. H. Georg Klaphake hatte beim BMZ Mittel für den Aufbau einer Berufsfachschule für angepasste, energieeffiziente Technologien beantragt. Zusätzlich holten wir uns Unterstützung durch das örtliche County Government.

Während meines Besuches zeigte unser Projektpartner Mugo Justus mir zwei Grund­stücke in der Nähe unserer Kiini Werkstatt, die er für den Bau der neuen Schule geeignet hielt. Das County Government übereignete die Grundstücke der MKICDO und verfasste eine schriftliche Zusage, zu­künftig die Gehälter der in der Einrichtung benötigten Fachkräfte zu zahlen sowie weitere finanzielle Unterstützung beizusteuern.


In dem Trainingsinstitut sollen dreimonatige Kurse in Metallverarbeitung für männliche und weibliche Schulabgänger durchgeführt werden. Zunächst sollen energieeffiziente Herde und Pyrolysekocher hergestellt und vermarktet wer­den. Auch der Bau von Solarkochern und –trock­nern soll weitergeführt und die Produktpalette später durch thermische Solaranlagen zur Heiß­wasserbereitung und Solarlampen erweitert werden.
Während meines Besuches machten wir auch erste Pläne für die Anschaffung einer Presse zur Herstellung von Briketts. Als Rohstoffe sollen Kaffeebohnenhülsen aus einer nahegelegenen Kaffeefabrik und Sägespäne dienen. Die Vermarktung der Briketts soll zur finanziellen Unterstützung der MKICDO und des Schulbetriebs beitragen. Den Start dieses Projektes habe ich aus eigenen Mitteln finanziert. Der Beginn hat sich jedoch verzögert, weil der Bau der Berufsfachschule inzwischen die Zeit unserer Projektpartner voll in Anspruch nimmt.

Gemeinsam mit ein paar Kaffeebauern besuchten wir noch das Dorf einer in Deutschland lebenden Kenianerin, die zu fairen Bedingungen Kaffee importiert und damit die Menschen in ihrer Heimatgemeinde unterstützt. Es wurde eine zukünftige Zusammenarbeit vereinbart, die auch schon zu einem Gegenbesuch geführt hat.

Ende September 2015 bewilligte das BMZ unseren Projektantrag für die Berufsfachschule und stellte unserem Projekt 121.000 Euro für eine Laufzeit von 3 Jahren zur Verfügung.


 

Im Oktober gingen unsere kenianischen Projektpartner unter der Leitung unseres Counterparts Mugo Justus an die Arbeit. Auf den beiden Grundstücken sollen nach den Entwürfen von H-Georg Klaphake Schulräume, Trainingswerkstätten, Verwaltungsgebäude, Sanitäranlagen, Küche mit Speisesaal und Unterkünfte für die Trainingsteilnehmer gebaut werden. Die örtliche Bevölkerung wurde eingeladen und in die Vorbereitungen eingebunden, damit das Projekt auch eine soziale Anerkennung erfährt. Dann wurde eine Studie durchgeführt, um die Einhaltung von Umweltstandards und –auflagen zu gewährleisten.

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